Zuerst musste ich die polizeitechnischen Heckteile (Koffer, Topcase, Kabel für den Funkverkehr usw.) abbauen (Bild 1). Der originale Kotflügel ist auch gewichen.
Zu dem Zeitpunkt verfügte ich auch nicht über das nötige Kleingeld, um mir eine Sitzbank und sämtliche Verkleidungsteile mit Anbaumaterial zu kaufen. Es musste eine kostengünstigere Variante her.

Da meine Frau nicht mitfahren wollte, hatte ich gleich vor, mir einen Einsitzer zu bauen. Also schnappte ich mir den Trennschleifer und trennte das Ende vom Rahmenheck ab. Jetzt nahm ich das abgetrennte Teil und legte es über den noch vorhandenen Teil des Rahmens, um zu sehen, wie ich es in verkürzter Form wieder anbringen könnte.
Hier habe ich mir einige Überlegungen gemacht, wie ich es mit dem Kennzeichen, Blinker und der Rückleuchte machen soll. Es wurde alles mit Klemmzangen festgeklemmt, um zu sehen, ob es auch optisch passt. Eine Sitzprobe musste auch noch sein, damit ich feststellen konnte, ob der Heckausleger bei Belastung noch genügend Freilauf mit dem Hinterrad hat.
Der Heckausleger musste noch ein wenig nach oben gezogen werden. Dann habe ich das abgetrennte Teil um ca. 55 mm verkürzt. Mit meinem Kumpel haben wir das Heckteil mit diverser Halter für das Rücklicht, Blinkleuchten und Nummernschild zusammen geschweißt.

Nachdem ich das Heckteil lackiert hatte, sind die Seitenblinker, Rückleuchte und das Nummernschild angebaut worden.

Die Seitenblinker habe ich mir von Louis in Hamburg schicken lassen. Das Rücklicht ist direkt vom Topcase abmontiert worden. Diese ist auch an einer K100 angebaut und hat den Vorteil, dass hier kein zusätzliches Katzenauge angebracht werden muss, sie ist schon in der Rückleuchte integriert.

Ich musste jetzt einen Heckbürzel entwickeln und bauen. Nach einigen Überlegungen bin ich angefangen, mit Kreppband eine Verbindung zwischen Sitz und der Rückleuchte herzustellen. Diese Verbindungen habe ich mit Pappe verstärkt und mit der Schere in Form geschnitten.
Anschließend habe ich versucht, diese mit Polyestermatten auszulegen.
Hat leider nicht so geklappt.

Ein wenig später habe ich es mit Maschendraht versucht. Einige Teile habe ich grob zugeschnitten und mit Draht festgezurrt, bis ich eine grobe Form hatte. Jetzt sind die Feinheiten gefragt und es wurde so lange hin und her gebogen, bis das Drahtgestell meinen Vorstellungen entsprach.
Dabei wurde die Rückleuchte mit einarbeitet. Meine Finger waren blutig, aber es ist ein Heckbürzel zu erkennen.

Nun musste ich mir die grob gewebten Glasfasermatten zurechtschneiden und mit dem Polyesterharz verarbeiten.
Das Harz muss mit Härter angerührt und binnen einiger Minuten verarbeitet werden. Also, schneiden, legen und mit Polyesterharz verarbeiten, alles so nach und nach. Es dauert seine Zeit, wenn es vernünftig werden soll.
Ich habe so zwei Lagen aufgebracht, eine Matte innen und die andere von außen. Danach habe ich mit dem Schleifer die scharfen Kanten entfernt. Zum Teil auch noch neue Matten draufgelegt und geglättet. Je genauer die Vorarbeit, umso weniger muss später gespachtelt werden.
Anschließend ist es verspachtelt worden. Vor dem Lackieren ist der Heckbürzel noch mit einer Dose Spritzspachtel behandelt worden, damit die kleinen Unebenheiten auch entfernt werden. Jetzt konnte ich den Heckbürzel lackieren.

Ich habe an jeder Seite vom Heckbürzel zwei Löcher gebohrt und an den Rahmen vom Heckausleger befestigt. Diese bildet jetzt mit dem Sitz und der Rückleuchte eine geschlossene Einheit.

Anstatt Kotflügel wurde ein Spritzschutz angebaut, welche ich beim Schrotthändler für 2 Euro erworben habe.

Die Umbaukosten am Heck beliefen sich auf ca. 40 Euro.
Die Glasfasermatten, Polyesterharz und der Spachtel kann in fast jedem Autozubehörmarkt gekauft werden.
Der TÜV-Mensch (Zitat: „sieht ja gut aus") hat mein Umbau anstandslos abgenommen und in den Papieren eingetragen.

Noch ein Wort zum Polyesterharz und auch dem Spachtel, es ist Entzündlich und Gesundheitsschädlich. Immer für eine gute Belüftung sorgen.