Die originalen R100R-Krümmer konnte ich nicht montieren, da die Biegungen im oberen Bereich mit der Vollverkleidung kollidierten. Ein weiteres Problem war der Kopf des Ölkühlerthermostaten, der genau in der Führung des rechten Krümmer lag. Es mussten die originalen Krümmer verwendet werden, indem diese entsprechend gekürzt und auf den letzten 10 cm einige Grad nach innen gewinkelt wurden (Bild 1, Pfeil). Dies ist nötig, da die R100R-Krümmer vorn eng an der Ölwanne geführt werden und sich zum Vorschalldämpfer hin leicht spreizen. Entsprechend musste auch der Vorschalldämpfer modifiziert werden und die beiden Stutzen um einige Grad nach außen gebogen werden (Bild 2, Pfeil). Zum Biegen benötigt man lediglich ein autogenes Schweißgerät und ein paar passende Rohrstücke, um die Krümmer und Stutzen beim Bearbeiten nicht platt zu drücken.
Sorgfältiges Messen, Kürzen und Biegen vorausgesetzt, passen Krümmer und Vorschalldämpfer saugend zusammen (Bild 3). Die R100R-Krümmer sind nur ca. 37mm stark, da sie mit einer dünnen Dichtung im Vorschalldämpfer eingesetzt werden. Auf diese Dichtung muss man mit den originalen 38mm Krümmern verzichten. Mit einer guten Schelle, bekommt man den Übergang aber auch so dicht.
Wenn man keine Verkleidung und keinen Thermostaten montiert hat, kann man sich diese Arbeiten sparen, und die R100R-Anlage direkt montieren. Lediglich für den Endtopf muss in jedem Fall eine Halterung gebaut werden. Ich habe mich für eine einfache Lösung entschlossen, und nutze zur Befestigung beide Augen des Endtopfes und die hintere Fußraste. Dazu wird ein Stück Flachstahl passend gebogen und gebohrt (Bild 4). Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Es gibt sicherlich elegantere Lösungen, wenn eine entsprechende Werkstattausrüstung zur Verfügung steht.
Auf dem Gespann sind zur Zeit 135/15 montiert. Der Sammler hat hier ca. 2,5 cm Abstand zum Hinterrad. Mit Smartreifen wäre also noch etwas mehr Luft. Falls original 18" Felgen gefahren werden, wird man den Sammler noch etwas modifizieren müssen, indem man z.B. die Aufhängung löst und weiter hinten anschweißt.
Der Endtopf selbst kann ohne weitere Bearbeitung montiert werden, wenn vorher der Halter der originalen linken Topfes abgeflext wurde. Wer das nicht möchte, muss die Blende des R100R-Topfes vor dem Befestigungsbügel ein wenig ausschneiden (Bild 5, Pfeil + Bild 6)).
Das Problem mit den Abgasen ist nach diesem Umbau behoben. An einem als Caferacer aufgebauten 2V-Boxer, ist die Anlage sicher gewöhnungsbedürftig. In Verbindung mit dem Heinrich-Tank und der King&Queen-Sitzbank ist die dicke Tüte nach meiner Meinung zumindest akzeptabel und passt zur Optik (Bild 7). Der Klang hat sich nur unwesentlich verändert, was aber vermutlich auch am K&N-Filter und den 90S-Bohrungen im Luftfilterkasten liegt. Ich bin mit Leistung und Drehmoment zufrieden und konnte subjektiv keine negativen Veränderungen feststellen. Der Eintrag beim TÜV lief völlig problemlos, da es sich hier um eine original BMW-Anlage handelt. Lediglich eine Geräuschmessung wurde durchgeführt und das Ergebnis mitsamt der Auspufftypnummer eingetragen.
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