Oft ist es notwendig Strom oder Spannung von einem vorhandenen Kabel abzuzweigen.
Für die Relaissteuerung von z.B. Nebelscheinwerfer muss Information von der Standlichtleitung abgegriffen werden. Sollen die Nebelscheinwerfer dann auch noch (gemäss der Vorstellung des TÜV) automatisch verlöschen sobald das Fernlicht betätigt wird, muss auch noch die Fernlichtzuleitung angezapft werden.
Beliebt sind zu diesem Zweck soggenannte "Stromklau“ (Hochdeutsch "Abzweigverbinder"; current thief).
Allerdings haben diese Dinger gravierende Nachteile. Die Gefahr ein Kabel nicht nur anzuzapfen sondern auch zu beschädigen ist ziemlich gross.
Die Funktion des "Stromklau“ (Grafik 1):
Die Kabelseele wird in einen Schlitz eines Metallplättchens gequetscht. Das gleiche Plättchen soll allerdings vorher die Isolation des Kabels durchtrennen. Vernünftig funktioniert dies höchstens wenn Kabelisolation, Kabelseele und Stromklau aufeinander abgestimmt sind. Also in der Praxis nie!
Anhand der Grafik kann sich jeder ausmalen wie stark ein zu dickes Kabel beschädigt (geschwächt) bzw. wie schlecht ein zu dünnes Kabel kontaktiert wird
Die Zuleitung zum Standlicht ist nicht sonderlich hoch belastet (bei 12V/4 Watt und einem Querschnitt von 0,5mm² sind es 0,7 A/mm²). Die Zuleitung zum Fernlicht ist erheblich höher gefordert (bei 12V/60 Watt und einem Querschnitt von (nur!) 0,75mm² sind es 7 A/mm²! ).
Wird die entsprechende Leitung durch den "Stromklau“ beschädigt, ist das Abfackeln an dieser Stelle programmiert!
FAZIT: Nicht empfehlenswert
ALTERNATIVE: Das Kabel vollkommen durchtrennen, mit einem Doppel- Quetschverbinder neu zusammen mit einer weiteren Leitung verbinden (Grafik 2).
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Relaisschaltungen
Kabel löten oder pressen