Nockenwelle und Tassenstössel sind beschädigt


Die Funktion bei den 4V

Die hoch liegende Nockenwelle drückt auf die Tassenstössel. In diesen stecken die Ventilstössel die mit ihrem anderen Ende die Kipphebel bewegen. Dabei sind die Tassenstössel in einer Bohrung gelagert, können sich also drehen und in ihrer Längsrichtung bewegen. Durch eine nicht ganz symmetrische Anordnung der Nocke wird eine gewollte Drehung des Tassenstössels verursacht (gleichmässigere Belastung). Die, beim 4V recht kurzen, Ventilstössel sind zwischen Tassenstössel und Kipphebel eingeklemmt. Die Ventilfeder versucht einerseits das Ventil geschlossen zu halten und andererseits drückt sie alle angesprochenen Bauteile gegen die Nockenwelle, hält sie also permanent unter Federspannung.

Stoessel04t.jpg
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Verschiedene Schäden am Tassenstössel
Bild Stoessel04t zeigt unterschiedliche Schäden an Tassenstösseln (Ursache??)








Stoessel05t.jpg
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Nocke-41t.jpg
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Bild Stoessel05t ist ein Beispiel für einen erheblichen Schaden am Ventiltrieb, Bild Nocke-41t ist die dazugehörige Nocke.
Über die Ursache des Schadens kann nur spekuliert werden.
Es könnte daran liegen, dass die Oberfläche des Tassenstössels nicht korrekt gehärtet war, Teile davon abplatzten und sich die Nockenwelle immer weiter in den weicheren Untergrund einarbeitete. Dabei hat sie sich selbst beschädigt. Ursache war ziemlich sicher der Tassenstössel.

stoessel08t.gif
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Wäre die Nocke zu weich, würde sie sich abnutzen, „nur“ der Ventilhub immer geringer werden, aber der Tassenstössel relativ unbeeindruckt bleiben.
Theoretisch könnte auch der komplette Boden des Stössels durchgebogen sein (ist er nicht!) wenn er z.B. unsachgemäss erleichtert, und dabei der Boden zu dünn wurde. Abgesehen davon wäre bei einer solchen Aktion aber auch die harte Lagerung des Ventilstössels beschädigt worden und auch da ein Schaden entstanden.
Die Teile stammen aus dem Fundus von Motorrad Welling, 90574 Rosstal