Alle 40 TKm steht die Aufgabe an den Kraftstofffilter zu tauschen.
Genial ist, dass er im Tank eingebaut ist und man deshalb a) den Tank abnehmen, b) den Tank ausleeren und c) die „Kraftstoffpumpeneinheit“ ausbauen „darf“.
Zu den in den Tank eingebauten Teilen:
Gemessen daran wie „häufig“ man an die Teile muss, ist es eine einfache und akzeptable Lösung. Die Pumpe wird durch das umgebende Benzin gekühlt, beim Wechsel des Filters kann man den Tank auf etwaige Ablagerungen überprüfen, die Teile „liegen nicht wild irgendwo dazwischen“, sollte mal der Filter platzen gibt es keine Sauerei und dabei ist auch die Gefahr „Benzin-über-heisse-Teile“ uninteressant.
„Wie bekomme ich den Sprit aus dem Tank?“ Jeder der es schon einmal gemacht hat stand vor dieser Frage.
Grundidee:
Nicht gerade direkt vor dieser Massnahme zum Tanken, sondern den Tank halbwegs leer fahren.
Pragmatiker machen es so:
Wanne besorgen, Tank ab, Tankdeckel auf, das gesamte Ding mit beherztem Schwung auf den Kopf stellen und schon läuft die Brühe in die Wanne. Vergesst Trichter/Kanisterkombinationen, es klappt nicht… Auch wenn gelbe Getriebe das Gegenteil suggerieren ist der Lack kraftstofffest.
Der einfache Gedanke „Schläuche ab und leerlaufen lassen“ funktioniert leider nicht ganz so einfach.
Herausforderungen:
Die Schläuche sind natürlich zu kurz, also müssen sie verlängert werden damit man z.B. einen Kanister ordentlich trifft.
Bei den Maschinen ohne Schnellkupplungen
braucht man dazu ein Stückchen Rohr um „Schlauch an Schlauch“ zu bekommen. Das kann ein Metallrohr sein, doch ein Stück Kunststoffrohr (Aquarienbedarf; OBI) tut es auch. Verwendet man die richtige Abmessung benötigt man nicht mal Schlauchschellen (wohl aber beim Wiederanbau!).
Mit Schnellkupplungen ist es deutlich komplizierter. De facto ist eine komplette Kupplung nötig um beide Schläuche verlängern zu können. Die Investition lohnt dennoch wenn man den Werkstattpreis für den Filterwechsel betrachtet.
Bei der GSA
und beim TT 41l verwendet man zum Leeren nicht die Vor- und Rücklauf-, sondern verlängert die Enden der Verbindungsleitung der Tankhälften. Tankdeckel auf und schon lauft der Tank (langsam) leer.
Vorteil: Der Verbindungsschlauch ist am untersten Punkt des GSA Tanks und die Schwerkraft besorgt den Rest.
Hat man bei den "normalen" Tanks die die Vor- und Rücklaufschläuche verlängert so merkt man, dass es nicht unbedingt funktioniert wie gedacht.
Tankseitig läuft nur über die Rücklaufleitung Sprit ab. Doch da verbleibt ein inakzeptabel grosser Rest im Tank. Das Rücklaufrohr reicht a) nicht zum Tankboden und b) hat es „weit oben“ im Tank eine Öffnung.
Pragmatiker haben jetzt die Nase voll und verfahren wie oben beschrieben.
Hartnäckige und Technikfreaks lassen sich nicht beirren.
Schliesslich ist eine Pumpe im Tank und man muss ja nur die Zündung einschalten aber..... Die Pumpe läuft kurz an und stoppt dann. Das Ding ist schlau und sagt sich: Keine Zündfunken (der Motor steht ja), also braucht’s auch keinen Sprit und stoppt die Pumpe. Das ist sicherlich sinnvoll wenn man mit dem NOT-AUS die Motronik abstellt.
Des Rätsels Lösung: Das Kraftstoffpumpenrelais wird von der Motronik gesteuert.
Nur den Rücklaufschlauch lösen, sonst gibt’s beim Zündung einschalten ein kurzes Bsssssst von der Pumpe (wie bereits beschrieben und sie schaltet sich ab weil der Druckregler nicht arbeiten kann.
Die obere Kraftstoffleitung (Rücklauf ) am Verbindungsstück trennen und Zündung an. Das Benzin spritzt motorseitig aus dem Rücklauf UND läuft tankseitig durch die Schwerkraft ab, der Tank leert sich schnell.
Eine Leitung der Einspritzventile abzuziehen, zu verlängern etc. ist ein zweitklassiger Gedanke. Es funktioniert es besch….
Besser ist die Motronik und deren Helfer „Kraftstoffpumpenrelais“ zu überlisten .
Das Kraftstoffpumpenrelais herausziehen und den Arbeitskontakte (Klemmen 30 und 87; PINS 3 und 5) durch ein normales Kabel überbrücken.
Die Pumpe nimmt auch ohne Zündung Ihren Dienst auf und pumpt den Sprit durch die offene Vorlaufleitung (die untere). Es fliessen etwa 3 Liter pro Minute. Wenn die Pumpe Ihr Geräusch ändert sofort das Kabel ziehen, dann ist der Tank leer und die Pumpe könnte zu heiß werden.
Anmerkung:
Das taugt nicht nur zum Tankentleeren sondern auch dann wenn man als „Tanker“ für Kollegen mit Spielzeugtanks fungiert. Ich erinnere mich an einen Ausflug in den Vogesen als mein Spezl praktisch jedes Mal wenn ich in den dritten Gang hochschalten wollte signalisierte „ich muss tanken“. Die Kombination Tankstellendichte / Route des Cretes/ Sonntag/ keine CardBleue mit Yamaha V-MAX ist eine Katastrophe. Wir lernten alle Strassen und Ortschaften im Elsas kennen, nicht aber die Route des Cretes. Seither fährt er alleine…
Links
Schnellkupplungen
4V Kraftstofffilter der R1150GS(A) wechseln