Ab Werk sind die Griffe parallel geschaltet (Bild1).
In Schaltstufe 1 liegt eine Widerstandsleitung GEMEINSAM vor beiden Griffen. Die Widerstände, gemessen zwischen Sicherung (Verbraucherseite) und Masse der Batterie:
In Stellung 1 ca. 6,6 Ohm und
in Stellung 2 ca. 4,5-5 Ohm.
(Derartig kleine Widerstandswerte sind etwas problematisch zu messen). Diese Messung passt zur Werksangabe, wonach der gemeinsame Vorwiderstand 1,9 Ohm hat.
Direkt an den Griffanschlüssen misst man pro Seite 9,0...9,1 Ohm. (Passt auch zur vorherigen Messung, weil 2 x 9 Ohm parallel geschaltet in der Summe 4,5 Ohm ergeben).
12 (14) Volt vorausgesetzt, fliessen zwischen 1,32 (1,56) A, d.h. jeder Griff hat 15,8 (21,7) Watt Leistung.
Demnach liegt die Anschlußleistung(!) für beide Handgriffe zwischen 22,5 Watt (Stufe 1 bei Nennspannung, Gesamtwiderstand (4,5+1,9)Ohm, wobei hiervon gut 6,5 Watt am Vorwiderstand im Kabelbaum verkocht werden) und 43,5 Watt (Stufe2 bei voller Ladespannung).
Das passt auch zur Absicherung. Bei einer 4 A Sicherung, sind max. 48 bis 56 Watt möglich.
Diese "variable" Leistung erklärt auch das fühlbare "Pendeln", wobei keinerlei gewollte Regelung eingebaut ist.
Eine stufenlose Steuerung läßt sich einbauen (Bild2). Der "Straubinger Enduro-Stammtisch“ (www.enduro-stammtisch.de/module/ghz.htm) bietet unter "GHZ-Modul" eine fertige Steuerung an.
Das Modul Taktet die Masseleitung!
Ich würde die Masse-Leitung im Kabelbaum direkt nach den Steckverbindern X9931/32 der Griffe trennen und das Modul dort einschleifen. Hier lassen sich Änderungen relativ problemlos "rückbauen". Auch für den Anschluss "Plus" der Steuerelektronik bietet sich dieser "Platz" an.
Die Griffe haben werden ja über den Schalter mit Plus versorgt. Der im Modul vorgesehene Anschluß für "PlusGriffe" ist lediglich zu "Plus" durchgeschleift und kann frei bleiben. Das bißchen Strom für die Steuerung verträgt die an dieser Stelle dünne serienmäßige Plusleitung des Kabelbaums.
In Stufe 2 lässt sich die Leistung dann stufenlos steuern, Stufe 1 funktioniert nur noch bedingt weil das Elektronikmodul nicht mit ausreichend Spannung versorgt wird. Das liesse sich zwar umgehen wenn man vor der Widerstandsleitung, z.B. am Verbindungsstecker X9080 der Lenkerarmatur anschliesst, doch wozu?
Der serienmäßige Schalter schaltet die Heizung komplett ab und funktioniert, wie beim Original, nur mit dem Zündschlüssel.
Auch fremde Heizgriffe lassen sich anschließen (Bild3).
Falls deren Leistung höher ist (kleinere Widerstandswerte bei den Griffen) als bei denen der Serie rate ich zu einer Relaisschaltung
Bild 3 erklärt die gesamte Schaltung.
Anmerkung:
Regeln heisst z.B. Leistung, Temperatur oder Strom würden anhand einer Regelgrösse gemäss einer Vorgabe konstant gehalten. Z.B. im Badezimmer die Duscharmatur mit Thermostat
Steuern bedeutet, dass man zwar "wärmer" oder "kälter" vorgeben kann, diese aber nicht automatisch nachgeführt (geregelt) werden. Z.B. im Badezimmer die Duscharmatur ohne Thermostat
So sehen warme Heizgriffe aus wenn man sie mit einer Wärmekamera betrachtet
Die Frage hier heisst: weshalb ist der rechte Griff gleichmässig warm, der linke aber nicht?
Die Antwort: (Noch) Keine Ahnung
Link:
Kabel löten oder pressen
Heizgriffe
Heizgriffgummis wechseln