Die Gründe zum Umbau waren mehrfach. Der Originaltopf war sowohl optisch wie auch technisch am Ende. Ausserdem wollte ich gleichgrosse Alu-Koffer anbringen. Gesagt, getan! ...oder besser: gesagt, geflucht, getan!
Der Ausbau des Originaltopfs lief ohne grosse überraschungen. Da man auf das alte Teil nicht sonderlich aufpassen muss, ist es auch schnell ab.
Das neue Teil von BSM besteht aus drei Dingen: Adapter vom Sammeltopf zum Endtopf mit Fussrastenaufnahme, Endtopf und Dichtung. Der Anbau des Adapters lief bei mir nur unter lauthalsem äussern diverser Schimpfwörter ab. Aus Rücksicht auf den Betreiber dieser Internetseite werde ich sie nicht wiedergeben!
Der Adapter: Drücken wir es also diplomatisch aus. Er ist nicht besonders passgenau. Die am Adapter angebaute Schelle muss vorsichtig aufgebogen werden, da sie im Lieferzustand nicht auf den Sammler passt. Den Dreck am Stutzen des Sammlers und alle Reste von irgendwelchen Auspuffmontagepasten u.s.w. gründlichst entfernen. Der Adapter wird dann auf den Stutzen aufgesetzt, was unter Zuhilfenahme eines Gummihammers erleichtert wird. Als ich das Ding dann endlich bis zum Anschlag drinhatte musste ich feststellen, dass das Montageloch am Adapter nicht mit dem am Rahmen fluchtete. Also: vorsichtig wieder austreiben, aus dem Loch ein Langloch feilen, mit dem Schätzometer überprüfen und so lange anpassen, bis es passt. Dabei zeigte sich, dass der Adapter äusserst schwierig im Schraubstock zu befestigen ist, da er aus mehereren Einzelteilen, die quer zueinander verbaut sind, besteht. Ich habe ihn mit einem dicken Tuch gegen den Schraubstock geschützt. Irgendwann hat's dann gepasst... und ich habe den Adapter mit Edelstahlschrauben am Rahmen festgeschraubt.
Das Endrohr wird nach Anbringen der Dichtung mit drei M8-Hutmuttern am Adapter verschraubt. Das Endstück ist quer angesetzt. Man kann das Endrohr jeweils um ein Drittel des Umfangs drehen um somit die Abgase nach unten, nach rechts oder nach links entweichen zu lassen. Die Gewindestifte sitzen so eng am Rohr, dass die Hutmuttern nur mit einem Maulschlüssel festgezogen werden können. Für einen Ringschlüssel ist kein Platz. Die Dichtung ist schon nach dreimaligem An- und Abmontieren hinüber.
Soziusraste: Das Rohrstück am Adapter läuft sehr nahe am Montageloch für die Soziusraste vorbei. Die Mutter passt so gerade eben zwischen Rohrstück und Loch. Man muss die Mutter mit zwei Fingern festhalten und dann die Fussraste eindrehen bis es zum Kraftschluss kommt. Dann erst mit dem Maulschlüssel festziehen.
Reifenwechsel: Der Reifenwechsel geht nicht ohne Ausbau des Endtopfes! Und auch dann ist es eine gewagte Angelegenheit. Vor allem mit Stollenprofil ist es schwierig, den Reifen am Adapter vorbeizubugsieren. Der Abstand zwischen Adapter und Schwinge ist einfach zu gering, um den Ausbau des Rades komfortabel zu erledigen. Ausserdem riskiert man Schrammen an den Felgen. Mit einiger übung und einer zweiten Person die das Mopped stabilisiert, geht der Ein- und Ausbau mit normalen Strassenreifen einigermassen gut.
Der Klang: Tiefer, grolliger Sound. Viel besser als orischinol! Auf langen Strecken vielleicht etwas anstrengend. Mir gefällt's!
Drehmoment: Mir sind keine nennenswerten Unterschiede aufgefallen.
Verarbeitung: Wie beschrieben! Und da wo keine Schweissnähte sind, rostet der Edelstahl auch nicht ;-)
Einziger Vorteil: Die Montage von gleichgrossen Koffern ist durch die tiefere Anbringung jetzt möglich. Bei meinem Mopped ist der Gepäckträger von Hepco & Becker verbaut. Bei Verwendung der Alu-Kisten aus gleichem Hause konnte ich keine nennenswerte Erwärmung des Innenraums feststellen.