Sport oder Overdrive ermitteln für die 1150 GS
Überraschend häufig wird die Frage gestellt, ob bei gebrauchten Maschinen ein langer oder ein kurzer 6-ter Gang eingebaut ist.
Nur bei ganz wenigen Maschinen zeigt das FID für den langen(=normalen) 6-ten ein "E".
Die Testmöglichkeit ist einfach, wenn auch etwas langwierig und sie basiert auf einer einfachen
Rechnung:
Hintereinander kommen folgende Komponenten (meist Untersetzungen !!!) zum Einsatz:
Kurbelwelle (1), Kupplung (1), Primäruntersetzung Getriebe (1,889), 6-ter Gang Getriebe (0,697 lang; 0,799 kurz), Kardan (1), Hinterachsgetriebe (31/11 für GS(A)). Kupplung und Kardan sind für die Rechnung also uninteressant. Die Werte für die Untersetzungen muss man glauben, die Werte der Hinterachsuntersetzung stehen auf dem Gehäuse des HAG (falls das Innenleben nicht mal verändert wurde)
1,000 / 1,889 / 0,697 / 31 x 11= 0,269
Klartext: 1 Kurbelwellenumdrehung verursacht 0,269 Umdrehungen am Hinterrad.
Kehrt man das Ganze um, erhält man die Umdrehungen der Kurbelwelle pro 1 Hinterraddrehung:
1,000 / 0,269 = 3,717
Eventuell kennt man schon die Getriebegesamtuntersetzung (lang/kurz 1,316/1,511)
1,000 / 1,316 / 31 x 11= 0,269
Praxis:
6. Gang einlegen, auf den Hauptständer bocken, beide Zündkerzen ausbauen (so muss nicht gegen die Kompression gearbeitet werden) und ein dünnes, langes Holzstäbchen durch ein Kerzenloch einschieben bis es anstösst. Das Stäbchen muss etwa 35 cm lang sein, weniger als 10 mm Durchmesser haben und aus Holz (kann auch Kunststoff) sein, damit nix beschädigt wird.
Am Hinterrad (nur in F A H R T R I C H T U N G !!!) drehen bis das Stäbchen am wenigsten weit hineinragt und so den oberen Totpunkt ermitteln.
Dann das Hinterrad langsam um 1 Umdrehung (Kreidestrich am Reifen anbringen oder Ventilstellung merken) drehen . Jetzt ist ein zweiter Mann/Frau sinnvoll.
Ist es das lange Getriebe (Overdrive), muss der Motor 3,7 Umdrehungen machen, der Kolben während dieser einen Umdrehung also 3 mal an dem Stäbchen anschlagen und dann noch einmal fast "hochkommen“.
Beim Sportgetriebe sind das 4,3 Umdrehungen, also 4 "Anschläge“ und ein Bisschen
Nachdem die Dreherei am Hinterrad nicht ganz leicht ist, geht es mit etwas mehr Aufwand ziemlich mühelos: Dazu die schwarze Abdeckung an der Motorfront entfernen (4 Schrauben). Darunter liegen Poly-V-Riemen und Hallgeber. Die untere Riemenscheibe ist mit einer Schraube auf das Ende der Kurbelwelle geschraubt. Am Schraubenkopf kann man (oder Frau) mit einem Schraubenschlüssel (SW16) --von vorn gesehen-- IM UHRZEIGERSINN drehen. Eine Kreidemarkierung an der Riemenscheibe hilft auch hier und man spart das Stäbchen.
Die Variante ist. einfach das zu glauben was der Getriebehersteller GETRAG beim Link " 4V Getriebecodes der R 11x0 Baureihen" sagt:
Links
4V Getriebecodes der R 11x0 Baureihen
4V Sport, Normal oder Overdrive?