Funktion
Jeder derLL- Stepper ist ein elektrisch verstellbares Ventil, eine Art Schrittmotor.
Er verfügt über 4 Anschlüsse und hat -nach Unterlagen von BMW- diese Schaltung.
Nachdem ich kein solches Bauteil einer 1200 zur Verfügung hatte, habe ich ein täuschend ähnliches Teil aus einem Citroen zerlegt.
Der vorsichtige Test mit 5 V ergab keinerlei Reaktion, bei 12V regt sich das Bauteil.
Beschaltung
12V Spannung zwischen 1 und 4 > Der Rotor zuckt um schätzungsweise 1/8 U. Dann ist Ruhe. Auch ein erneuter Anstoss mit der Spannung verändert nichts mehr.
12V Spannung zwischen 2 und 3 > Der Rotor zuckt ein bisschen weiter. Dann ist wieder Ruhe. Auch ein erneuter Anstoss mit der Spannung verändert nichts mehr.
12V Spannung zwischen 1 und 4 > Der Rotor zuckt um 1/8 U rückwärts
Minus 12V Spannung (umgepolt)zwischen 1 und 4 > Der Rotor zuckt weiter.
Minus 12V Spannung (umgepolt)zwischen 2 und 3 > Der Rotor zuckt weiter.
Die Logik für „vorwärts“ scheint also zu sein:
Impuls auf Spule 1
Impuls auf Spule 2
Negativen Impuls auf Spule 1
Negativen Impuls auf Spule 2
Impuls auf Spule 1
Etc.
Bei falschen Impulsen zucken die Dinger rückwärts.
Offensichtlich erzeugen die Spulen Magnetfelder und der Rotor besteht aus einigen Permanentmagneten die sich jeweils ausrichten. Seltsam ist, dass sie mal mehr und mal etwas weniger weit zu zucken scheinen
Die Ursache liegt sozusagen darin, dass es zur Zeit meiner Ausbildung noch keine Schrittmotoren gab und ich zu wenig Ahnung hatte.
Schrittmotoren arbeiten völlig anders als Gleichstrommotoren. Das ist schon daran zu erkennen, dass diese keine zwei, sondern meist 4, 6 oder 8 Anschlüsse (bipolare oder unipolare Motoren) besitzen. Demzufolge ist es also nicht damit getan, irgendwo Spannung anzulegen, um den Motor zum Drehen zu bewegen.
Ganz simpel ausgedrückt sind bei einem Schrittmotor einige Spulen im Kreis um einen magnetischen Rotor („Kompassnadel“) angeordnet. Um den Motor nun in Bewegung zu bringen, muss an wenigstens einer Spule eine Spannung angelegt werden. Setzt man eine Spule(1) unter Spannung, so erzeugt sie ein Magnetfeld an dem sich der Rotor ausrichtet. Schaltet man die danebenliegende Spule(2) dazu, so richtet sich der Rotor mittig zu den beiden aus. Schaltet man jetzt Spule(1) ab, richtet sich der Rotor nach Spule(2) aus usw. Die Anzahl der Spulen und der Rotorpole bestimmt die minimale Schrittweite.
Ein unipolarer Schrittmotor besitzt wenigstens zwei Spulen mit jeweils einer Mittelanzapfung und hat, da jede Spule nun mal auch zwei Enden hat, also 6 Anschlüsse.
Ein bipolarer Schrittmotor besitzt ebenfalls wenigstens zwei Spulen doch ohne Mittelanzapfung und hat 4 Anschlüsse.
Legt man die Mittelanzapfung der unipolaren Version auf Masse, so kann man das Magnetfeld drehen indem man an das eine ODER andere Ende der Spule Plus anlegt also die Spannung am jeweiligen Anschluss lediglich an- oder abschaltet.
Bei der bipolaren muss man Plus und Minus vertauschen d.h. die Spannungen jeweils beidseitig umschalten.
BMW verwendet offenbar bipolare Motoren mit 4 Anschlüssen (also ohne Mittelanzapfung). Diese sind im Prinzip nicht anders aufgebaut als die unipolaren. Da sie jedoch keine Mittelanzapfung besitzen, wird das unterschiedliche Magnetfeld dadurch erreicht, dass man die Spannung an den Spulenenden umpolt..
Mit einem Ohmmeter kann man die Anschlüsse einfach identifizieren: Zwischen den beiden Anschlüssen jeder Spule besteht ein messbarer Widerstand. Bei 4 Anschlüssen können es also nur 2 Spulen sein, bei 6 Anschlüssen wären es 4 Spulen.
Schrittmotorphasen bildlich dargestellt
Links:
Wer mehr wissen will
Ein demonstrativer Eigenbau