Ölviskosität Ist das Maß für die innere Reibung einer Flüssigkeit. Sie hängt sehr stark von der Temperatur ab

 und gibt durch den Zahlenwert (z.B. 5 W-40) an, wie sich das Öl bei tiefen (5 W = Winter) und hohen (40) Temperaturen verhält.

Dazu die API-Klassen


Viskositätsklassen
Die SAE-Viskositätsklassen wurden 1911 von der Society of Automotive Engineers festgelegt, um den Verbrauchern die Auswahl des richtigen Öls zu erleichtern. Einbereichsöle haben eine Kennung im Format "SAE xx" oder "SAE xxW" (W = Winter). Dabei stehen die kleineren Zahlen für dünnflüssige, die größeren für zähere Öle.
Mit der Einführung der Mehrbereichsöle ließ sich das System nicht mehr anwenden und wurde folglich erweitert: Das Format lautet jetzt "SAE xxW-yy". Diese Schreibweise bedeutet, dass das betreffende Öl bei 0 °F (etwa -18°C) in den Eigenschaften einem Einbereichsöl der Viskosität SAE xxW entspricht, bei 210°F (etwa 99 C) dagegen einem SAE yy-Öl.
Um diese Eigenschaft zu erreichen, enthalten Mehrbereichsöle Polymere, die ihre räumliche Struktur temperaturabhängig ändern. Anschaulich dargestellt sind die Moleküle in kaltem Öl zusammengeknäuelt, mit steigender Temperatur strecken sich die Moleküle immer mehr, und erhöhen dadurch die Reibung zwischen den Teilchen. Ein billiges Standard-Mineralöl hat in der Regel die Viskosität SAE 20W-40 oder 15W-40. Hochwertige Synthetiköle sind inzwischen bei den Viskositätsbereichen 0W-40, 5W-50 und 10W-60 angelangt. Im Prinzip lässt sich jedes Öl verwenden, das den vorgeschriebenen Bereich überstreicht. Wenn also ein 20W-40-Öl vorgeschrieben ist, wird der Motor auch problemlos mit einem 10W-40 oder einem 20W-50-Öl laufen, ohne Schaden zu erleiden.
Die Ölhersteller empfehlen jedoch für den Gebrauch in Motorradmotoren die Verwendung spezieller Motorradöle; unter anderem, um Probleme mit rutschenden Kupplungen zu vermeiden. Das allerdings gilt nicht für Motoren (BMW) welche keinen gemeinsamen Ölkreislauf für Motor, Kupplung und Getriebe haben. Außerdem empfehlen sie, keine dünnflüssigen Öle (also solche mit kleineren SAE-Werten als 5W-yy) zu verwenden, weil ein viskoseres Grundöl langzeitstabiler ist. Speziell die im Getriebe auftretenden extrem hohen Drücke und Scherbelastungen brechen die oben erwähnten Polymere (die bei Ölen mit einem großen Viskositätsbereich in größerem Anteil enthalten sein müssen) mit der Zeit auf. Unter anderem deshalb verliert das Öl mit der Zeit an Viskosität.

Die Viskosität beschreibt nur eine Eigenschaft eines Öls und enthält keinerlei Aussage zur Qualität, ist jedoch wichtig für die Einhaltung des korrekten Öldrucks. Ein zu hoher Öldruck kann Dichtungen beschädigen, ein zu niedriger die Lager.

Was ist Viskosität?
Viskosität ist die Fließfähigkeit von Flüssigkeiten. Eine Flüssigkeit, die relativ zähflüssig ist, kann als viskos bezeichnet werden. Wasser hat z. B. eine geringe Viskosität verglichen mit Honig. In diesem Beispiel hat also Honig eine höhere Viskosität bei gleicher Temperatur. Ein hochqualitativer Schmierstoff hält seine Viskosität unter verschiedenen Temperatur- und Einsatzbedingungen über einen längeren Zeitraum hinweg konstant

Funktion
Nach den Normen der Automobil-Ingenieure (SAE = Society of Automotive Engeneers) besteht die Bezeichnung für die Viskosität von Motoröl aus je einer Zahl zwischen 0 und 60 vor und nach dem 'W'. Bei Getriebeölen kommen Zahlen über 60 vor, wobei das Getriebeöl SAE 90W-90 die gleiche Viskosität wie das Motoröl 30W-30 hat. Die Zahl vor dem W (für 'Winter') gibt die Viskosität bei einer Temperatur von etwa -20°C an und ist für den Kaltstart und Kaltlauf sehr wichtig. Die Zahl hinter dem 'W' kennzeichnet das Temperaturverhalten bei etwa 100°C und damit bei hoher Beanspruchung. Im ersten Diagramm sind zwei Einbereichsöle z.B. 10W-10 (grün) und 30W-30 (blau) dargestellt. Die rote Linie zeigt das Verhalten eines Mehrbereichsöls (hier 10W-30). Es ist im kalten Zustand weniger zähflüssig als das blau dargestellte Einbereichsöl und im warmen Zustand nicht so dünnflüssig wie das grün dargestellte Öl. Die Einführung von Mehrbereichsöl hat die Ölwechsel im Herbst und im Frühjahr überflüssig gemacht. Man spricht auch von einem 'Ganzjahresöl'.

ImageWas ist ein Mehrbereichsöl?
Öle die ihre Viskosität über eine Temperaturspanne beibehalten können, werden als Mehrbereichsöle bezeichnet. Sie werden durch zwei Zahlen definiert. Die erste (gefolgt von einem W) ist die Kennzahl für die Viskosität des Schmierstoffs bei niedrigen Temperaturen an. Die zweite, höhere Zahl ist die Kennzahl für die Viskosität des Schmierstoffs bei höheren Temperaturen an. Ein Mehrbereichsöl minimiert Viskositätsunterschiede bei Temperaturschwankungen, kann also unter verschiedenen Temperaturen eingesetzt werden. Zum Beispiel im Sommer und im Winter. Was sind die Vorteile eines Mehrbereich-Öls? Ein Mehrbereichs-Öl ist ein Öl, wessen Eigenschaften so modifiziert wurden, dass es die Zunahme der Viskosität mit der Temperaturerhöhung reduziert. Ein Mehrbereichsöl wird flüssiger bei niedrigen Temperaturen und dicker bei höheren Temperaturen als ein Einbereichs-Öl. Wenn das Fahrzeug für mehrere Stunden in Betrieb war, fliesst das Motoröl in das Motorgehäuse, so dass es beim Starten einige Zeit dauert (einige Mikrosekunden) bis wieder alle Motorteile geschmiert sind. Da ein Mehrbereichs-Öl bei niedrigeren Temperaturen flüssiger ist, erreicht es die verschiedenen Motorteile schneller als ein Einbereichs-Öl, während es außerdem auch den Verschleiß in der Startphase reduziert.
Mehrbereichs-Öle erlauben eine Kraftstoffeinsparung von cirka 0,5 bis 1,5 % gegenüber Einbereichs-Ölen. Mehrbereichs-Öle bieten einen besseren Motorschutz bei niedrigen und hohen Temperaturen als ein Einbereichs-Öl, indem sie eine optimale Viskosität bei normaler Betriebstemperatur des Motors aufbauen

ImageKann man einen anderen Viskositätsgrad beim Ölwechsel wählen?

Ja, die Viskosität muss den Herstelleranforderungen des Fahrzeugbetriebs, den Umwelt- und Klimabedingungen und den Kraftstoffeinsparungs-Forderungen angepasst werden.

Diagramm 2 zeigt die Verwendungsbereiche von unterschiedlichen Ölen verschiedener Hersteller (namhafte Marken!) nach deren Angaben. Leicht zu erkennen ist, dass sich die Hersteller über die Temperaturbereiche des jeweiligen Öls nicht einig sind. So taugt das 20W50 des einen Herstellers von -15 bis 50°C, das eines Anderen nur von -10 bis 38°C oder Das 0W30 des einen von -40 bis 0°C, das des Anderen von -30 bis 35°C Es scheint sich somit mehr um eine Glaubensfrage zu handeln als um exakte Angaben wobei die weiter oben beschriebenen Tendenzen sicherlich korrekt sind.

Übersicht über die API-Klassifikation
API (American Petroleum Institute) zunehmend ersetzt durch ACEA (Association des Constructeurs Européens de l' Automobiles)

Service-Klassen (Ottomotoren)
SA: Öle für leichte Betriebsbedingungen
SB: Zusätze gegen Verschleiß und Oxidation
SC: Benzinmotoren 1964 - 1967
SD: Benzinmotoren 1968 - 1970
SE: Benzinmotoren ab 1971
SF: Benzinmotoren ab 1981
SG: Höhere Kolbensauberkeit, geringere Kaltschlamm- und Lackbildung
SH: Höhere Anforderungen (mit Energieeinsparung bei Leichtlaufölen und strenger Produktüberwachung).
SJ: Höhere Anforderungen für Energieeinsparungen für niedrigviskose Öle (0 W-20, 5 W-20, 10 W-30).
Erhöhter Standard zum Schutze der Lambda-Sonde am Katalysator.
Einführung neuer Testmethoden zur Messung der Widerstandsfähigkeit gegen Schaumbildung, Gelierung, Hitze und Oxidation.

Commercial-Klassen (Dieselmotoren)
CA: leichte Betriebsbedingungen
CB: Mittlere Belastungen
CC: Mittlere bis schwere Belastungen
CD: Besonders für aufgeladene Dieselmotoren
CE: Schwerbelastete und schnelllaufende Diesel-Motoren mit und ohne Aufladung mit vielfach stark wechselnden Belastungen
CF: neuere Version der CD-Spezifikation


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