Nicht nur die Tankanzeige kann getestet werden

 

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Tankanzeigen
Bei Problemen mit den Tankanzeigen zuerst unbedingt auf guten Kontakt in der Mehrfachsteckverbindung Tank/Kabelbaum achten. Dazu die Steckverbindung mehrmals lösen und wieder zusammenstecken. Im Zweifel hilft Elektronik-Kontaktspray.
Schmiermittel wie Ballistol, Caramba oder WD40 haben daran nichts zu suchen.

Test der Tankanzeigen
Aufbau
Der „Tankgeber“ besteht aus 2 getrennten Gebern.

Tankgeber03t

Derjenige für das Tanklichtchen (Reserveanzeige) ist praktisch nur ein Schalter, der andere ein Stufenwiderstand.
Gemessen wird an der getrennten(!) Steckverbindung zwischen Tank und Kabelbaum. In Fahrtrichtung rechts hinter der Kunststoffabdeckung unterhalb des Tanks am Rahmen, in Nähe der Schraube für die Tankbefestigung.
Sinnvoll ist den Tank vorher so weit leer zu fahren bis das Tanklichtchen leuchtet (oder leuchten müsste).

Tanklichtchen testen ist einfach:
Geber simulieren. Bei gelöster Steckverbindung, aber Zündung auf „EIN“ muß das Lichtchen aus sein. Verbindet man PIN 1 und PIN 4 der 4-poligen Steckverbindung auf der Kabelbaumseite muß das Lämpchen leuchten. Voraussetzung ist natürlich, dass weder das Lämpchen noch das
"Kraftstoffanzeigedämpfungsglied" (=BMW-Sprech; im Sicherungskasten) defekt sind. Dank dieses Bauteils springt das Lämpchen nicht spontan an, sondern es dauert ein bisschen. Das Ding steckt in einem Relaisnormsockel und man kann auch 2/8 überbrücken. Belegt ist der Sockel:
2= A= Signalausgang zur Anzeige
4= Kl31 = Masse
6= Kl15 = Spannungsversorgung
8= C= Signaleingang vom Geber

Tankanzeige im FID testen
Das FID misst den Widerstandswert des Gebers und interpretiert ihn.
Für den Test wird ein 100OHM – Potentiometer kabelbaumseitig zwischen PIN 1 und PIN 3 (br + gevi) geschaltet.
Ändert man den Potiwert so werden nacheinander die Balken des FID (de)aktiviert.

 
10 Balken >= 00,0 Ohm

Tankgeber02t

09 Balken >= 06,0 Ohm
08 Balken >= 13,0 Ohm
07 Balken >= 18,0 Ohm
06 Balken >= 22,5 Ohm
05 Balken >= 27,0 Ohm
04 Balken >= 33,0 Ohm
03 Balken >= 38,5 Ohm
02 Balken >= 43,0 Ohm
01 Balken >= 51,0 Ohm
00 Balken >= 54,5 Ohm

ACHTUNG:
Das FID reagiert mit einer Verzögerung von ca. 20-30 Sekunden (Anzeigedämpfung). Wenn nicht, ist das FID oder das Dämpfungsglied (im „Sicherungskasten“) defekt.
Ausserdem ist es dem FID vollkommen egal ob der Messwert allein vom Geberpoti stammt oder sich aus Potiwert und diversen Übergangswiderständen zusammensetzt. Meines Wissens können zumindest zwei Steckverbindungen Einfluss nehmen. Sollten an diesen insgesamt 10 Ohm Übergangswiderstand zusammenkommen, dann zeigt das FID „leer“ an obwohl noch „2 Balken“ drin sind!
WD40, Ballistol u.Ä. sind keine Kontaktsprays! (Link)

Tankgebertests
Zum Test den Tank leerlaufen lassen und dabei die Messungen für beide Geber wechselweise durchführen. Wer zwei Ohmmeter hat kann natürlich auch gleichzeitig messen

Geber für die Anzeige im FID
testen:
Zumindest bei den GSen ist die Anzeige über einen Schwimmer realisiert der beim Drehen um seine Lagerung auf der Grundplatte über einen Stufenwiderstand schleift.
Tankseitig ein Ohmmeter zwischen PIN 1 und PIN 3 des Steckers klemmen. Beim Füllen (oder Leeren) des Tanks muß sich der Widerstandswert in Stufen von etwa 55 Ohm (leer) bis 0 Ohm (voll) bewegen.
Ein Hinweis von Stefan H.:
Bei den RT ist neben dem Tankeinfüllstutzen ein weiteres Rohr in welchem sich offenbar ein Schwimmer bewegt. Diese Mimik ist mit einem Stecker mit der Grundplatte (Pumpe u. Filter) verbunden. Messbar ist das ebenfalls mit einem Ohmmeter. Dazu scheint es am einfachsten zu sein das "Rohr" oben zu lösen und auf /ab zu bewegen (Achtung, das Verbindungskabel wird nicht unendlich lang sein!). Die Widerstandswerte sollten denen der GSen gleichen, da ich mir nicht vorstellen kann, dass unterschiedliche FID verbaut werden. Mangels RT nur dieser vage Hinweis :-)

 
Geber für die Reserveanzeige
testen:
Sinnvoll ist der Test bei geleertem Tank. Tankseitig ein Ohmmeter zwischen PIN 1 und PIN 4 des Steckers klemmen. Kraftstoff einfüllen. Beim Erreichen des Reserveniveaus (etwa 4 l) muß der Widerstandswert von Null nach unendlich springen. Tank unter Reserveniveau = kein Widerstand (0 Ohm).
Falls der Tank nicht leer und so der Meßwert zu Beginn der Messung bereits „unendlich“ ist, soviel Kraftstoff abzapfen bis der Messwert nach "Null" springt (oder der Tank leer ist :-)).


Test der Öltemperaturanzeige

Der Öltemperaturgeber bzw. der Anzeigewert kann an seinem Steckverbinder (unter dem Tank) getestet werden
1 Balken = ca. 35 - 50 °C
2 Balken = ca. 51 - 65 °C
3 Balken = ca. 66 - 72 °C
4 Balken = ca. 73 - 80 °C
5 Balken = ca. 81 - 110 °C
6 Balken = ca. 111 - 140 °C (dieser Wert ist im normalen Fahrbetrieb maximal erreichbar)
7 Balken = ca. 141°C - 155 °C
8 Balken = >156 °C.

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Der Test des FID lässt sich mit einem 5k- Poti anstelle des Temperaturgebers durchführen.
(5V  > Poti > FID)
Die Temperaturgeber können anhand der Kennlinie beurteilt werden:
Der Öltemperaturgeber bei warmem/kaltem Motor,
der Lufttemperaturgeber (wenn man schon dabei ist) -am Deckel des Luftfilters- bei „aktueller“ Lufttemperatur und bei „Frost“(Deckel ab und den Sensor in Eiswürfel packen).

Ganganzeige
Der Test der Gang- und Neutralanzeige und seiner Geber sind bei 4V Ganganzeige und Neutralschalter R11x0 beschrieben

 

Die Belegung des Steckers am FID:
PIN 1 liegt an Pin4 des Getriebeschalters
PIN 2 liegt an Pin3 des Getriebeschalters
PIN 3 liegt an Pin2 des Getriebeschalters
PIN 4 liegt an Pin4 des Getriebeschalters und an Masse
PIN 5 ist Bordspannung 12 V über F3 (Dauerplus)
PIN 6 kommt vom Motorelektronikrelais (=12V; schaltet die Anzeige ein)
PIN 7 ist für den Fühler der Motoröltemperatur
PIN 8 ist für den Benzinstandsgeber


Links
4V Ganganzeige und Neutralschalter R11x0
4V Stecker unter dem Tank
Kontakte reinigen