not oknot oknot oknot ok 2V 320mm Bremsscheibe von HE

ImageBitte erst weiterlesen, wenn Du folgende Fragen immer mit JA! beantworten kannst:

  • Hast Du sie noch alle? ;-) Selbst an den Bremsen fummeln, kannst Du das denn?
  • Weisst Du wie man die Bremsleitung entlüftet?
  • Kannst Du die Bremsbeläge wechseln?

oder vielleicht auch nur auf diese eine:

  • Ist es nicht besser Du gehst mit dem ganzen Kram zum Schrauber Deines geringsten Misstrauens und lässt den das alles machen?

 


Für die die weiterlesen wollen: ICH üBERNEHME KEINE HAFTUNG! Los geht's!

Wie immer bei Arbeiten mit Bremsflüssigkeit: Spritzer und Gesabbere vermeiden, sowohl für's Material (Lackteile) wie auch für die Finger und vor allem die Augen besteht Gefahr. Ideal ist ein sich in der Nähe befindliches Waschbecken und einige saubere Lappen.

Der Umbau begreift den zeitgleichen Tausch der Bremsflüssigkeit und den Ersatz der Originalbremsleitung durch eine Stahlflexleitung.

ImageEntfernen der Bremsflüssigkeit: Optimal ist die Verwendung einer Vakuumpumpe mit Auffangbehälter. Alle anderen Lösungen sind mehr oder weniger schlecht zu vertretende Heimwerkerlösungen. Bitte auch an die fachgerechte Entsorgung denken.

Deckel am Bremsflüssigkeitsbehälter aufschrauben, Schlauch der Vakuumpumpe an die sich am Bremssattel befindende Entlüftungschraube anbringen, Pumpe betätigen, Entlüftungsschraube aufdrehen, normalerweise läuft's von selber. Falls nicht, nochmal pumpen und/oder den Bremshebel betätigen.
Irgendwann kommt nix mehr und ausser ein paar Tropfen die haften bleiben ist die Bremsflüssigkeit raus. Bremsleitung abwischen und entweder entsorgen oder aufbewahren.

Bremssattel und starres Rohrstück der Bremsleitung abschrauben.
Rad ausbauen. Alte Bremsscheibe abschrauben (vier lange, durch die Nabe laufende Schrauben), Bremsscheibe von HE mittels Zwischenstück mit den neuen, mitgelieferten Schrauben an die Nabe schrauben. Das Rad ist jetzt bereits einbaufertig.

Durch den grösseren Durchmesser der Bremsscheibe bedingt, muss der Bremssattel versetzt angebracht werden. Dazu liefert HE einen Adapter. Dieser ist nicht nur formschön, sondern auch passgenau. Vor der Montage sollte man allerdings die Aufnahme am Tauchrohr gründlich säubern.

Nach Montage des Adapters kann man dann die Bremszange wieder anschrauben. Die Schrauben noch nicht festziehen! Beim Einbau des Vorderrads kann man dann feststellen, ob beim Anziehen der Schrauben alles passgenau sitzt.
Bei mir gab es null Problemo! Kein Schleifen, kein Verziehen, kein nichts.

Jetzt kann man auch, wie im Werkstatthandbuch beschrieben, die Bremsbeläge wechseln. Ich verwende organische Beläge von Lucas. Um die Bremsleistung noch zusätzlich zu steigern kann man auch Sintermetallbeläge verwenden (zB von Carbone Lorraine). Allerdings wird dadurch die Laufleistung der Bremsscheibe herabgesetzt (höherer Abrieb).

ImageWie auf den Fotos zu erkennen habe ich mich für eine durchgehende Stahlflexbremsleitung entschieden. Diese geht vom Hauptbremszylinder direkt zur Bremszange.
Am Tauchrohr habe ich die Originalhalterung modifiziert um ein Scheuern an den Faltenbälgen zu vermeiden. Diese wird durch etwas längere Schrauben am Originalplatz befestigt. Diese Leitungen gibt es in verschiedenen Längen von diversen Anbietern. Man kann sich auch genau auf Mass und mit den Verbindungen die man sich wünscht eine passgenaue Stahlflexleitung machen lassen. Je nach Gusto.

Nach Anbringen der neuen Bremsleitung, dem Wechsel der Bremsbeläge und dem Anziehen aller Schrauben kann jetzt die neue Bremsflüssigkeit eingefüllt werden. Also wird die Vakuumpumpe wieder angeschlossen.
In den Bremsflüssigkeitsbehälter langsam die neue Bremsflüssigkeit einfüllen, mit der Vakuumpumpe Unterdruck erzeugen bis Bremsflüssigkeit aus der Entlüftungsschraube austritt, immer genügend Bremsflüssigkeit nachfüllen um den Eintritt von Luft zu vermeiden! Entlüftungsschraube schliessen, Bremshebel betätigen. Diesen Vorgang einige Male wiederholen um zu gewährleisten dass keine Luft in der Bremsleitung ist. Deckel drauf, fettisch!

Umbaudauer ungefähr zwei Stunden.
Nach allen Arbeiten am Bremssystem sollte man sich die Zeit nehmen und noch einmal alles nachschauen. Flüssigkeitsstand im Bremsflüssigkeitsbehälter, Druck am Hebel, freies Drehen des Vorderrads, Dichtigkeit aller Verbindungsstellen usw.

ImageProbefahrt: Du hast jetzt eine Zweifingerbremse, Sommer wie Winter einen klar definierten Druckpunkt, der auch nach einer langen Passabfahrt mit Gepäck nur unwesentlich Richtung Lenker wandert.
Welcher Vorteil nun zu welchem Teil von welcher Umbausmassnahme herrührt wird individuell anders beurteilt. Ich hatte zuerst nur die Stahlflexleitung und war mit dem besseren Druckpunkt schon sehr zufrieden. Mit der HE-Scheibe kommt zusätzlich noch die höhere Bremsleistung hinzu. Dabei bleibt das Bremsgefühl sehr transparent, was ein überbremsen (und damit gefährliches Blockieren) des Vorderrads vermeidbar macht. Der Aha-Effekt stellt sich schon beim ersten Bremsen ein, an die gesteigerte Bremsleistung gewöhnt man sich schnell.

HE-Motorradtechnik, die Firma: durchweg sehr freundliche und informative Kontaktaufnahme per e-mail, Bestellung gegen Vorauszahlung auf eines ihrer Konten, Lieferung ab Zahlungseingang innerhalb von drei Tagen per Post. Passgenauigkeit ist top! Preis/Leistungsverhältnis ist überragend. In dieser Preislage (225.-€) habe ich kein vergleichbares Produkt gefunden.

Hier die direkten Links zur Internetpräsenz der Firma HE-Motorradtechnik, oder direkt zum Umbaukit und dann runterscrollen bis zum vorletzten Bild.

Bei Anlieferung fehlte das TüV-Gutachten. Per e-mail nachgefragt wurde es mir innerhalb von ein paar Tagen zugeschickt.
Von allen an meinem Mopped ausgeführten Umbauten der sinnvollste, preiswerteste (wobei die Betonung auf Wert liegt) und am ehesten der Sicherheit dienlichste.
Fast alles andere ist Kosmetik und verbessert nicht unbedingt das Mopped!

Anmerkung der Redaktion:
Wir werden nicht von HE-Motorradtechnik gesponsert und auch der Autor steht in keinem besonderen Verhältnis zu der Firma! Einfach ein positiver Erfahrungsbericht.