Hier wird eine Modifikation der Kupplungsbetätigung beschrieben.
Auch wenn die Kupplung an einer alten Boxer Maschine optimal gewartet ist und alle Teile leichtgängig sind, ist der Kraftaufwand für die Kupplungsbetätigung aus heutiger Sicht zu groß.
Für eine kurze Nutzung der alten Maschinen ist es unproblematisch, jedoch bei längeren Gebirgstouren und/ oder nicht optimalen Außentemperaturen, nerven die 4 Kp Kraftaufwand auf die Dauer schon.
Ein altes Prinzip zur Krafthalbierung kommt hier zum Einsatz. Alle Teile, Umlenkrolle, Drehteile, Schraubbolzen, etc., sind aus Edelstahl oder Messing/ verchromt.
Ein alter Kupplungsaußenzug eignet sich sehr gut für die Umrüstung. Der Einbau ist von halbwegs begabten "Schraubern" in ca. einer halben Stunde realisierbar. Optik ist immer Geschmacksache, aber wie auf den Foto's zu sehen ist nicht unpassend. An der Maschine werden keine Änderungen vorgenommen, so das ein Original BMW Kupplungsseil ohne Umbauten sofort wieder einsetzbar ist.
Für jemanden der nicht die Möglichkeit hat sich die beötigten Teile selbst herzustellen, bietet
Materialliste:
- (Bild 1)
- Umlenkrolle mit Widerlager
- Messinglötnippel
- Edelstahl M8 Imbusschraube 90mm mit Zahnscheibe/Unterlegscheibe und Mutter
- Kupplungsinnenzug
Einbauanleitung:
- (Bild 2)
- Kupplungsinnenzug entfernen, bzw. Kupplungsaußenzug einbauen.
- Kupplungsinnenzug einschieben.
- Oberes Widerlager mit Vaseline in den Griff einsetzen.
- Einstellschraube am Griff ganz eindrehen und ca. 2 mm wieder herausdrehen.
- (Bild 3)
- Beiliegende Imbusschraube gegen Original Kupplungsgehäuseschraube austauschen (zuerst nur lose einstecken).
- Kupplungszug am Kupplungsgehäuse einstecken
- Gummipuffer überschieben nicht vergessen.
- (Bild 4)
- Am Messing Widerlager etwas Vaseline streichen.
- Umlenkrolle montieren und mit der 4mm Imbusschraube im Widerlager den Spalt zwischen Umlenkrolle und Kupplungshebel auf ca. 2mm einstellen.
- Danach auf vorhandene Beweglichkeit achten.
- (Bild 5)
- Kupplungsinnenzug über die Umlenkrolle führen.
- Lötnippel auf den Innenzug aufschieben.
- Mit dem Kupplungsinnenzug unter leichten Zug den Leerweg der Kupplung beseitigen und mit einem Seitenschneider den Innenzug an der Gehäuseauflage der M8 Imbusschraube abschneien.
- (Bild 6)
- Den Innenzug am Ende etwas "blumig" aufdröseln und den Lötnippel bis zum Innenzugende zurückziehen. Vorsichtig mit Gefühl, damit der Lötnippel nicht ganz über die "Blume" hinausgezogen wird. Das Ende des Innenzuges und das Ende des Lötnippels müssen in einer Flucht liegen, damit der Lötnippel tief genug in die M8 Imbusschraube geht.
- Messingnippelende "Blume" füllend (ggf. mit Flussmittel) verlöten.
- Ggf. mit einer Feile oä. die Kopffläche nach dem Löten glätten.
- (Bild 7)
- Den Lötnippel in der Imbusschraube mittig ausrichten und mit der Madenschraube fest fixieren. So fest, wie es mit einem 4mm Imbusschlüssel möglich ist.
- Den Bolzen nach dem Einsetzen vor dem Festziehen so lange in Uhrzeigerrichtung drehen (gelber Pfeil), bis der Innenzug nicht mehr am Getriebegehäuse anliegt.
- Mit dem Bolzen das Kupplungsgehäuse mit dem Motor wieder verschrauben.
- Die Zahnscheibe verhindert ein Verdrehen des Bolzen beim Festziehen.
- Kupplung am Kupplungsgriff wie üblich einstellen.
- Ein Betätigen der Kupplung mit wenig Leerweg reduziert die Biegebelastung des Nippels im Kupplungsgriff.
Alle Angaben sind unter Ausschluss jeder Gewährleistung / Haftung.