Bei Ölfiltern im Hauptstrom
Das Prinzip dieser Filter:
Nach der Ölpumpe (Link) wird das gesamte Schmieröl durch den Filter gepresst (im "Hauptstrom").
In einer "Dose" mit Ein- und Austrittsöffnung(en) sind ein Filter und ein Bypassventil.
Im Idealfall setzt der Filter dem Ölstrom keinerlei Widerstand entgegen. In der Praxis ist das ein frommer Wunsch.
Zusätzlich steigt der Widerstand mit zunehmender Verschmutzung.
Für den Fall, dass der Filter aus irgendeinem Grund "dicht" ist (verdreckt; nie gewechselt?), gibt es das Bypass(not)ventil.
Eine Öffnung ist normalerweise immer z.B. durch eine federbelastete Dichtung verschlossen. Ist der Filter "zu", fällt "an ihm" immer mehr Druck ab. "Irgendwann" startet das "Notprogramm". Erreicht die Druckdifferenz(!) vor/hinter dem Filtereinsatz etwa 1,5 bar (bei BMW-geeigneten Filtern), öffnet die Dichtung gegen den Federdruck und das Öl fließt ungefiltert über den Bypass am Filter vorbei.
Beispiele:
Beträgt der Öldruck nach der Pumpe (vor dem Filter) z.B. 5,5 bar, so öffnet dieses Ventil dann, wenn der Filter so dicht ist, dass der Druck hinter ihm nur 4,0 bar beträgt.
Beträgt er davor 3 bar so öffnet es wenn dahinter nur 1,5 bar anliegen.
Dieses Notventil ist einfachst konstruiert. Seine Aufgabe ist eigentlich nur zu öffnen. Dichtigkeit, Regelverhalten, oder Schliesseigenschaften sind nicht gefragt. Wird der verdreckte Filter gewechselt, so wird ja gleichzeitig dieses Ventil erneuert.
Nach dem Filter gelangt das Öl zu den Schmierstellen/Spritzdüsen, staut sich dort und der erwünschte Öldruck entsteht. Am Filter gehen folglich, bezogen auf den vom Öldruckregler (Link) begrenzten Druck, maximal 1,5 bar „verloren“ (werden in Wärme umgewandelt!).
Bei Filtern im Nebenstrom (diverse Opel) wird nur ein Teil des Öls nach der Pumpe zu einem Filter geführt (und danach in die Ölwanne geleitet). Der Hauptstrom des Öls erreicht die Schmierstellen direkt. Hier kann der Druck hinter dem Filter sein wie er mag und ein Ventil im Filter ist überflüssig. Ob diese Methode besser ist oder nicht sei dahingestellt, aktuelle Motoren haben ihre Filter fast immer im Hauptstrom. Einige Nebenstromfilter (von z.B. Opel) passen mechanisch bei den Qen.
Der Filter muss auf den Anwendungsfall abgestimmt sein.
Z.B.: Das Filterinnenleben muss auch bei zähem Öl einen "vernünftigen" (kleinen) Durchlasswiderstand haben. Der lässt sich erreichen wenn man entweder "geeignetes Filterpapier" mit dennoch ausreichender Filterwirkung oder ein "Fliegengitter" einbaut. Letzteres hat den Vorteil, dass es Schrauben und Nägel herausfiltert, praktisch keinen Widerstand hat und somit eigentlich ideal ist? Naja, Schrauben und Nägel kommen nicht so häufig vor und es sollten (motorspezifisch) auch wesentlich kleinere Partikel rausgefiltert werden. :-)
Zusätzlich benötigt ein Filter im Hauptstrom ein Bypassventil.
Daraus sollten auch Sparfüchse erkennen, dass es beim „richtigen“ Filter nicht nur auf ein passendes Gewinde ankommt.
Die Beiträge zum Ölkreislauf bauen teilweise aufeinander auf
Basisinfos sind bei 4V_Ölkreisläufe_Öldruck, detaillierte Beiträge gibt es zu Ölpumpe, Öldruckregler, Ölfilter (unterschieden nach Theorie und Technik), Öldruckschalter und den Lagern und Schmierstellen. Darüber hinaus gibt es Beiträge zu „Öl“ im Allgemeinen.
Links
4V Ölfilter - Die Technik
4V Öltyp
4V0_Öldruckregelventil
4V0_Ölkreislauf-Öldruck
Öldruck
Ölfilter-Die Theorie
Öltemperatur