Weshalb Kreisläufe? Ganz einfach, weil für Kühlung und Schmierung  zwei vollkommen getrennte Kreisläufe bestehen.

Die beiden, nahezu identischen, Eaton Ölpumpen (Link) werden lediglich durch die gleiche Welle angetrieben.
Die Kühlölpumpe ist etwas grösser (10%) als die für das Schmieröl.

Im Kühlölkreislauf wird das Öl, abhängig von der Motordrehzahl, von einer der Pumpen aus der Ölwanne angesaugt und durch die Kühlkanäle der Zylinderköpfe gedrückt. Dabei nimmt das Öl Wärme auf und gelangt zum Thermostaten (ab MJ97). Das Thermostat „entscheidet“ welcher Anteil zum Ölkühler geleitet wird und welcher direkt in die Ölwanne zurückfliesst.
Die theoretische Umwälzmenge Kühlöl bei 6000 1/min beträgt 33l/min.
Der Öldruck in diesem Kreislauf ist relativ niedrig und nur durch die Widerstände der Leitungen bestimmt.

Lassen wir das Kühlöl mal unbeachtet.

Der Schmierölkreislauf ist aufwendiger. Auch hier saugt die Ölpumpe aus der Ölwanne und drückt das Öl in Richtung der Lager. Der Ölstrom durchfliesst zuerst den Öldruckregeler, dann den Ölfilter. Erst hinter dem Ölfilter liegt der Öldruckschalter, dann der Abzweig für die Schmierstellen der Nebenwelle und der Kettenspanner. Danach wird das Öl auf die Schmierstellen der Zylinderköpfe (Nockenwellen, Kipphebel, Tassenstössel) und der Kurbelwelle (Kurbelwellen, Pleuellager) verteilt.

Der Öldruckregler unmittelbar hinter dem Schmierölpumpenausgang lässt -ab einem bestimmten Druck- einen Teil des geförderten Öls an den Pumpeneingang zurückfliesen.
Jeder korrekte Ölfilter hat intern ein federbelastetes Bypass(not)ventil.

Wozu Ventile und Regler?
Beim Ölfilter ist es klar: Wäre er verstopft und gäbe es kein Ventil, so würde kein Öl mehr an die Schmierstellen gelangen.

Beim Regler ist es komplizierter. Die Eatonpumpe fördert eine drehzahlabhängige Ölmenge. Die Lager müssen ja sowohl bei niedrigen wie auch bei hohen Drehzahlen gleichmässig geschmiert werden. Also muss bereits bei geringer Drehzahl relativ viel Öl gefördert werden. Bei hohen Drehzahlen ist das viel zu viel und es würde ein viel zu hoher Öldruck aufgebaut. Deshalb der Druckregler im Schmierölkreislauf.
(Links: 4V1_Öldruck_Regelventil; 4V Ölfilter-die Technik)

Wenn der Öldruck zu niedrig ist gibt es einige Ursachen:
Das Öl ist zu dünnflüssig. Entweder ist es einfach das falsche Öl oder es ist zu heiss (>>Ölviskosität).
Oder die Ölpumpe fördert nicht genug Öl. Nachdem sie das „früher“ offensichtlich getan hat kann es kaum an der Dimensionierung liegen. Sie könnte aber ganz einfach verschlissen sein und zu viel Öl könnte an den „Zahnrädern“ vorbeifliessen.
Oder die Lager sind verschlissen. Die Lager haben sich im Lauf der Zeit abgenutzt, die Spalte sind zu gross und es fliesst so viel Öl durch, dass die Pumpe nicht mehr genügend Druck aufbauen kann.
Die Kombination „Pumpe und Lager abgenutzt“ ist dann naheliegend.

Andere Ursachen gibt es natürlich auch
Beim 2V könnte die Dichtung des Ölfilters beim Wechseln hängengeblieben sein. Dann existiert zusammen mit der neuen Dichtung ein interner „Kurzschluss“ und die Pumpe kann keinen Druck aufbauen.
Das Überdruckventil im Filter könnte generell offen sein (aber weshalb?).
Das Druckregelventil könnte im offenen Zustand klemmen >> kein Öldruckaufbau
Symptome:
Treten die Symptome plötzlich und heftig auf wie etwa „kein Druck nach Öl(filter)wechsel“, dann deutet das auf einen Fehler beim „Schrauben“.
Tritt es erst bei heissem Motor auf, dann würde ich das Öl im Verdacht haben. Ist dieses „über Zweifel erhaben“ geraten, zumindest bei heftigem Km-Stand, die Lager in Verdacht

Fakten:
Theoretische Umwälzmenge Schmieröl bei 6000 1/min: 30 l/min
Der Ölfilter liegt im Hauptstrom, Differenzdruck zur Öffnung des Umgehungsventils 1,5 bar
Der Öldruckregler der 4V öffnet ab ca. 5,5 bar und begrenzt den Druck auf ca. 6 bar, der Betriebsdruck liegt zwischen 3,5...6,0 bar.
Die Öldrucklampe leuchtet bei <0,3bar, alles unter 70…80 Grad zählt als „kalt“, alles jenseits 120..130 als „heiss“. Flackert sie im Leerlauf ist entweder der Geber defekt oder das Öl zu dünnflüssig.

Eine Information
"Freewayx" aus dem Forum hat sich ein Öldruckmanometer angebaut. Wie sinnvoll oder genau das ist sei dahingestellt, aber die Vergleichswerte sind interessant.
Bei jeweils 80° Öltemp im Stand (Leerlauf) zeigt das Ding:
Bei 10/W40 >> 0,5 Bar; Ölverbrauch 0,3-0,5 auf 1000,
bei 20/W50 >> 3,0 Bar; Ölverbrauch praktisch keiner
offensichtlich wird das "dünnere" Öl einfach durch die Lagerstellen "geblasen".

Die Überlegungen zur „richtigen“ Viskositätsklasse stehen bei „Öldruck“ (Link)

Die Beiträge zum Ölkreislauf bauen teilweise aufeinander auf
Basisinfos sind bei 4V_Ölkreisläufe_Öldruck, detaillierte Beiträge gibt es zu Ölpumpe, Öldruckregler, Ölfilter (unterschieden nach Theorie und Technik), Öldruckschalter und den Lagern und Schmierstellen. Darüber hinaus gibt es Beiträge zu „Öl“ im Allgemeinen.

Links

4V Öltyp
4V0_Öldruckregelventil
4V0_Öldruckschalter
4V1_Ölkreislauf-Öldruck
4V0_Ölpumpe
Öldruck
Öltemperatur
Ölviskosität