Die Öldruckleuchte geht nicht aus
als ich, nach einer Trialeinlage in den Wäldern der oberfränkischen Walachei mit anschliessender kleiner Pause, anlasse. Gott sei Dank geht es zum nächsten Kaff nur abwärts und ich lasse ohne Zündung rollen.
Wichtige Erkenntnis: Das I-ABS bremst auch bei 20 Grad Gefälle ohne elektrische Unterstützung! Nur die Handkraft ist ungewohnt hoch :-).
Natürlich ist der Öldruckschalter von heissem Geraffel umgeben, das (in diesem Fall ohnehin untaugliche) Werkzeug liegt zu Hause und es hat 35° Grad Aussentemperatur. An einem schattigen Plätzchen mitten im wKnK-Dorf (= weder Kirche noch Kneipe) mache ich es mir und der Q bequem.
Normalerweise ist meine Überlegung in einem solchen Fall: „Öl ist drin, eine Duozentrikpumpe geht nicht kaputt, also ist es nur der Schalter“ und wäre weitergefahren.
Dagegen steht, dass ich vor 5TKm einen neuen Motor eingebaut habe weil beim alten wirklich ALLE denkbaren Lager gefressen hatten.
Nach 20 Minuten Warten, einmal auf den Schalter klopfen (man kommt kaum dran) starte ich den Motor in der Hoffnung auf ein temporäres thermisches Problem. Denkste!
Entgegen meiner Gewohnheit habe ich ein Mobilfon dabei und alarmiere meinen privaten Rettungsdienst. „OK, 156 Km, in 2 Stunden bin ich mit dem Hänger dort“. Klappte auch fast wenngleich ich die 2 Stunden nicht glaubte und es auch 3,25 wurden :-). Zwischenzeitlich versorgte mich eine nette Anwohnerin „einfach so“ mit Mineralwasser.
Der Test, bei dann kalter Maschine:
Der Schalter bleibt geschlossen.
Zieht man den Stecker ab ist Ruhe, somit ist es kein Kabelbaumproblem.
Also den Schalter ausbauen.
Dann anstelle des Schalters ein Manometer eingeschraubt. Den Motor gestartet und es stehen 6 bar an, also ist tatsächlich der Schalter „schuldig“.
Den Schalter an ein Ohmmeter geklemmt und mit Druckluft reingeblasen. Er schaltet und bleibt dann gleich in der Stellung „AUS“.
Folglich wäre meine „Normalerweise-Überlegung“ richtig gewesen :-).
Aufbau:
Bei der Gelegenheit will ich wissen wie das Ding (Hersteller: TRW) aufgebaut ist.
Es ist ein über eine Membran betätigter, gegen Masse schaltender Druckschalter.
Kontakt, Feder, Federteller, Glocke und Grundkörper sind metallisch leitend.
Gehäuse, Stempel und Membran sind aus Kunststoff und somit nicht leitend.
Funktion:
OHNE Öldruck ist es ein Schalter dessen Kontakt zwischen
einerseits Feder, Federteller und
andererseits Glocke und Grundkörper auf Masse geschaltet ist.
MIT Öldruck
drückt der Öldruck die Membran über den Stempel den Federteller -gegen die Federkraft- nach oben und unterbricht so den Stromkreis.
Die wirksame Fläche der Membran hat D=12mm. Bei einem Schaltwert zwischen 0,2 und 0,5 bar (steht drauf) muss die Feder mit einer Kraft von wenigstens (0,6 x 0,6)cm² x 0,2 Kg/cm² = 0,072 Kg, und bei 1mm Hub höchstens (0,6 x 0,6)cm² x 0,5 Kg/cm² = 0,180 Kg gegenhalten. Bei deren Abmessungen ist dies plausibel.
Montage
Dank seines komfortablen Steckanschlusses (wie bei den Einspritzdüsen) passt keine Nuss drüber. Unter den gekröpften Schlüsseln taugen weder GEDORE noch HAZET, aber mit einem STAHLWILLE (dessen Kröpfung ist länger) klappt es halbwegs.
Ein Rohrsteckschlüssel (Norm 24/27) hat Chancen aber
a) das grosse 27er-Ende liegt am Zylinder an, deshalb ist der Schlüssel schief aufgesetzt, das Ende der Sekundärkerze ist eigentlich im Weg und daher steht er noch schiefer
b) man kommt mit einem Knebel nur besch… ran. Hierzu ein Lob an die BMW-Konstrukteure :-(.
Zum Einschrauben (der „Stahlwille“ ist 20 Km entfernt) habe ich schnell das „Spezialwerkzeug (Nr. 4711-0815 :-))“ gebaut. Einen Rohrsteckschlüssel mittig durchgesägt, eine passende alte Nuss eingepresst und sicherheitshalber einen durchgehenden Stift angebracht.
Die Beiträge zum Ölkreislauf bauen teilweise aufeinander auf
Basisinfos sind bei 4V_Ölkreisläufe_Öldruck, detaillierte Beiträge gibt es zu Ölpumpe, Öldruckregler, Ölfilter (unterschieden nach Theorie und Technik), Öldruckschalter und den Lagern und Schmierstellen. Darüber hinaus gibt es Beiträge zu „Öl“ im Allgemeinen.
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