not oknot oknot oknot oknot oknot oknot oknot oknot ok 4V1 Getriebe M97 Eingangswelle

Die letzte Version der 4V 5-Gang Getriebe bekannt als M97

 

(eingesetzt ab April 96 bis die 1150er kamen) hat eine Schwachstelle an der Eingangswelle die sich bei hoher Laufleistung beim Service durch trübbraunes Getriebeöl zeigt. Das antreibende Zahnrad stützt sich gegen den Innenring des hinteren Lager i.d. Skizze links). Als Ergebnis können sich die beiden Teile ineinander einarbeiten (schlecht). Diese Getriebe, die andererseits die Besten dieser gesamten Baureihe sind, können anhand der Getriebekennung bestimmt werden. Die Kennung befindet sich bei eingebautem Getriebe, an der rechten Seite hinter dem Drosselklappenteil.


Die komplette M97 Antriebswelleneinheit.
Funktion:
Die Eingangswelle trägt auf ihrer Eingangsverzahnung die Kupplungsreibscheibe. Auf der inneren Verzahnung ist ein Anlaufstück drehfest aber verschiebbar aufgesteckt. An einer Seite ist es gabelförmig mit zwei stark gerundeten „Zinken“ ausgebildet. Von der anderen Seite drückt eine mächtige Feder dagegen. Diese stützt sich über einige “Verlängerungsteile“ und eine Federscheibe gegen einen Bund an der Welle ab. Die Gabel des Anlaufstücks greift in eine, mit einem Zahnrad zu einer Einheit kombinierte, „Mulde“. Dieses Zahnrad stützt sich am hinteren Lager ab (links) und könnte sich vollkommen frei auf der Welle drehen, würden nicht Gabel und Mulde ineinandergreifen. Versucht man die beiden Teile gegeneinander zu verdrehen gleiten die runden „Gabelspitzen“ an den schrägen Wänden der Mulde und schieben sie auseinander, die Kombination wird länger. Dagegen arbeitet die Feder. Diese drei Teil ergeben einen Ruckdämpfers der, um Leistungsrucke des Motors abzufangen, dem Zahnrad eine nur kleine Relativbewegung zur Welle erlaubt (~25..30°).
Bevor die Hauptfeder übernimmt wird allerdings zuerst die Federscheibe zusammengedrückt. Hat die grosse Feder trotz Federscheibe Spiel, ist es ein Zeichen für ein abgenutztes Zahnrad / Lager.
Einige glauben die Wellscheibe wäre, aufgrund ihrer Nachgiebigkeit schuld an der Abnutzung und ersetzen sie durch eine Distanzscheibe. Ich halte das für Unsinn und bin sicher, dass die Federscheibe lediglich die Aufgabe hat das Feder-„Verlängerungsteile“-Paket spielfrei zu halten.

Problem:
Das hauptsächliche Problem ist, dass die Kontaktfläche zwischen Zahnrad und Lagerinnenring klein ist. Die ganze Federkraft (und die Dreh-Schub-Reaktion des Dämpfers) wirkt über ringförmige Flächen mit 1,5mm Breite die sich oszillierend zueinander bewegen. Auf diese Art kann sich der Lagerinnenring in das Zahnrad einarbeiten und im Extremfall streifen dann die Zähne am Lageraussenring.
Beim M97 hat die Bohrung des Zahnrades eine Fase.
Das Resultat besteht darin, dass der Innenring des Lagers an dem sich das Zahnrad abstützt die Anlagefläche des Letzteren abarbeitet und sich dann die Zähne seitlich mit dem Lager-Aussenring „anlegen“.

Bild rechts: Die Einlaufspuren (Rille) an der Innenkante der Bohrung des linken Zahnrads fehlt beim rechten. Die polierte Oberfläche zeigt die Abnutzung obwohl diese noch nicht sehr ausgeprägt ist.
Die gute Nachricht ist, dass die alten Zahnräder der M94-Getriebe eine grössere Kontaktfläche haben. Die alten Räder hatten keine Fase an der Bohrung die bei denjenigen der M97 fast 40% der Kontaktfläche kostet und deshalb die spez. Flächenpressung und den Verschleiss wesentlich vergrössern.


Das Bild des M97-Zahnrades zeigt das Ergebnis. Ausser der total „vermachten“ Anlagefläche sind die millimetertief abgescheuerten Zähne, aber auch die Fase zu erkennen.

Anders beim M94-Zahnrad mit ebenfalls leicht beschädigten Zähnen aber scharfkantiger Bohrung mit breiter Anlagefläche.



Lösung:
Die schlechte Nachricht:
Das Zahnrad der M97-Welle ist nicht einzeln erhältlich!
Wenn, dann muss die ganze Welle ersetzt werden.
Die gute Nachricht:
Es passt das einzeln erhältliche (und ohnehin bessere) Zahnrad der M94-Welle (185 EUR/2013). Zusätzlich braucht man ein neues Lager (48 EUR) und neue Dichtungen.
Dazu kommt die Arbeitszeit für die Getriebereparatur. Es ist der bessere Weg als ein neues Getriebe zu kaufen dessen Preis den Zeitwert des Moppeds (mit funktionierendem Getriebe!) überschreitet.
Eine weitere Alterative ist möglich:
Man (wer technisch dazu in der Lage ist) schleift den Anlagebund des Zahnrades komplett ab und ersetzt ihn durch eine geschliffene, harte Scheibe. Dabei dann allerdings nicht vergessen Ölnuten  (wie bei den Bildern zu sehen) einzuschleifen.

Der Rädertausch ist nicht ganz so einfach wie es scheint weil dazu erst mal das Getriebe raus (ca. 6h), und dann aufgemacht werden muss um die Welle überholen zu können.
Getriebereparaturen sollten von Leuten ausgeführt werden die dazu keine Tipps brauchen, doch der Getriebeaus- und -einbau ist nicht so kompliziert und spart einige hundert EUR wenn man sich selber die Mühe macht.
Dann kommt man mit weniger als 800 EUR aus. Selbst wenn man Versandkosten dazurechnet.

 

 

 

LinkSinnvoll ist es, sich zuerst mit "Getriebe - schematische Erklaerung" einen Überblick zu verschaffen
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